Die Verdammten

Im Gesprch mit Dayan von Motion Twin.

Und wieder ein Tag in der verdammten Wste. Die Sonne brennt und zehrt an den Krften, whrend der Suche nach ntzlichen Gegenstnden im Sand, welche zwingend ntig sind um das berleben in der postapokalyptischen Landschaft zu sichern. Doch die Sonne ist nicht der Feind. Sptestens vor Mitternacht heit es, die ausreichend befestigte Stadt zu erreichen um nicht als Zombiemahlzeit zu enden. Wir haben uns mit Dayan von Motion-Twin ber das neue Spiel unterhalten.


GamesSphere: Hallo Dayan! Danke, dass du dir Zeit fr ein Interview mit uns genommen hast. Stell dich doch bitte kurz vor!

Dayan: Ich heie Dayan und bin der Game Admin der Verdammten. Ich habe das Spiel bersetzt und kmmere mich auch um die Presse- und ffentlichkeitsarbeit. Ich bin seit einem Jahr fr alle deutschsprachigen Spiele Motion Twins verantwortlich (Community Management, Support, PR, etc.) und werde in Zukunft weitere Spiele bersetzen und versuchen Motion Twin im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen.

GamesSphere: Auch das neueste Spiel aus der franzsischen Browsergameschmiede Motion-Twin unterscheidet sich wieder stark von anderen Spielen. Wie seid ihr auf die Idee fr das postapokalyptische Zombieszenario gekommen?

Dayan: Ich freue mich, dir zustimmen zu knnen, dass sich unser Spiel stark von anderen Zombiespielen unterscheidet. Die Verdammten ist kein Zombie-Ballerspiel und auch kein Zombie-Flash-Spielchen fr zwischendurch, wie es sie ja zu Hunderten schon gibt.
Die Verdammten ist ein textlastiges Rollenspiel, dessen wichtigstes Element die Kommunikation ist. Gewaltdarstellungen spielen im Gegensatz zu anderen Zombiespielen kaum eine Rolle. Dennoch geht das Spiel einem unter die Haut.
Das Zombiethema bietet sich insofern an, dass es eine Gruppendynamik auf Spielerseite frdert (oder auch nicht...) und zahlreiche Anreize zur Kooperation bietet.
Der Spieler wird jeden Tag mit einer stndig wachsenden Bedrohung (Zombies) konfrontiert, von der er wei, dass sie ihn frher oder spter umbringen wird. Er befindet sich in einem permanenten Gewissenskonflikt: "Soll ich der Gruppe helfen oder soll ich fr mich selbst spielen?". Verstrkt wird dieser Zwiespalt durch die Tatsache, dass es sowohl gute Auszeichnungen gibt, wenn man als Letzter berlebt, als auch wenn die Stadt als Ganzes lange berlebt.

GamesSphere: Bei der Registrierung muss der Spieler besttigen, dass er mindestens 13 Jahre alt ist. Was hat Euch dazu bewogen dem Spiel eine Altersbeschrnkung aufzuerlegen?

Dayan: Damit mchten wir eine Empfehlung zu einer bestimmten Reife aussprechen. Es richtet sich in erster Linie an Erwachsene oder reife Spieler.
Wir fhren keine Alterskontrollen durch. Es kann sich also jeder bei uns einschreiben.
Selbst wenn die Gewalt fast nur textualisiert dargestellt wird, gibt es im Spiel Situationen, die sehr junge Spieler destabilisieren knnen. Das kann zum Beispiel der unerwartete Ausschluss aus der Gemeinschaft sein.

GamesSphere: Nach einem kurzen Tutorial, welches das Grundprinzip des Spiels und die Benutzeroberflche erklrt sowie den Spieler auf den ersten Ausflug vorbereitet, steht einem auch eine ausfhrliche Spielhilfe zur Verfgung. Wie wichtig ist es diese zu lesen?

Dayan: Das Lesen der Spielhilfe ist sehr wichtig! Da das Spiel am Anfang einen ziemlich unbersichtlichen Eindruck hinterlsst, rate ich jedem sich die Spielhilfe zu Gemte zu fhren. Es ist zwar mglich das Spiel durch "try and error" zu entdecken, allerdings riskiert man dabei, den Unmut seiner Mitspieler. Schlimmstenfalls wird man dann verbannt und stirb so frher im Spiel. Doch das ist nicht weiter schlimm, da Sterben zum Spiel dazugehrt.
So gut wie alle BETA-Tester spielen noch. Diese Spieler haben schon einen tieferen Einblick in das Spiel bekommen und sind in der Regelsehr hilfsbereit und freundlich. Wenn ihr keine Zeit habt die gesamte Spielhilfe zu lesen, solltet ihr wenigstens verfolgen, was in den Foren besprochen wird und nicht zgern zu fragen.

GamesSphere: Beim Betreten einer neuen Stadt kann sich als Held fr einen Beruf entscheiden und hat dabei die Wahl zwischen Einwohner, Aufklrer, Buddler und Wchter. Wie wirkt sich die Wahl auf das Spielgeschehen aus?

Dayan: Nun die Wahl des Berufs wirkt sich insofern auf das Spielgeschehen aus, dass unterschiedliche Berufe unterschiedliche Vorteile bieten. Der "Wchter" kann in der Wste mehr Zombies aufhalten, der "Aufklrer" kann sich tarnen und unentdeckt durch Zombiereihen schleichen. Der "Buddler" schlielich kann fter Graben. Ich denke, dass in einer Stadt eine gute Mischung dieser drei Berufen zum Erfolg beitragen kann. Wchter knnen beispielsweise Buddler begleiten und sie vor Zombies schtzen. Diese graben dann Gegenstnde aus, die wiederum der Stadt als Ganzes zugute kommen.
Man kann aber nicht sagen, dass Helden eine grundstzlich bessere berlebenschance als normale Spieler haben (bis auf wenige einmalig verwendbare Heldentaten). Wer vorausschauend spielt, kann es auch als Einwohner weit bringen.

GamesSphere: Wie wird man berhaupt ein Held?

Dayan: Der Heldenmodus ist unser Premiumcontent. Um ein Held zu werden, mssen die Spieler bezahlen. Wir bieten verschiedene Bezahlmglichkeiten an. Je lnger der Heldenmodus gebucht wird, desto gnstiger ist es.
Wichtig zu wissen ist, dass man bei den "Verdammten" als nicht-zahlender Spieler (fast) genau so viel Spa haben kann wie als zahlender Spieler. Die Vorteile im Heldenmodus sind zwar betrchtlich und sehr angenehm, aber man kann auch als einfacher Brger seinen Beitrag zum berleben leisten und seine Befriedigung durch ein kollektives Gruppenglcksgefhl erhalten.

GamesSphere: Eher ungewhnlich scheint es auf den ersten Blick, dass es in einem Gemeinschaftsspiel keine Gilden gibt. Stattdessen ist man auf zufllige Mitbewohner der 40 Einwohner starken Stadt angewiesen. Ist man verdammt mit diesen Leuten von Anfang bis Ende zu spielen?

Dayan: Das Klan- und Gildenkonzept ist nicht die einzige Spielvariante, die in Videospielen mglich ist. ;)
Ja, man ist "verdammt" mit den anfnglichen 39 Mitspielern bis zum Ende zu spielen. Das Ende (der Tod) kommt dabei fr jeden unterschiedlich schnell.
Mir gefllt dieser Gedanke: Ich sitze in einem Flugzeug und strze irgendwo im Nirgendwo (Dschungel oder Wste) ab. 40 Passagiere berleben den Absturz und ich bin einer davon. Nun kann ich mir auch nicht aussuchen mit wem ich berleben mchte, sondern muss mit den Leuten klarkommen die da sind, auch wenn es einen oder mehrere Saboteure gibt, welche sich nach auen hin kooperationswillig und aktiv geben, insgeheim jedoch andere Plne verfolgen.
Helden haben allerdings eine sehr komfortable Option: Sie knnen ihre Freunde per E-Mail einladen und so kleine Koalitionen bilden. Freunde knnen so z.B. in einer Stadt spielen. Das kann dann natrlich noch mal eine Ecke lustiger sein, vor allem, weil man sich zumindest auf seine 5 Freunde verlassen kann. ;)

GamesSphere: "Sterben ist etwas alltgliches" und "Der Tod ist nicht weiter tragisch"?! Mit solchen Stzen wird der Spieler in der Hilfe konfrontiert. Wie lange berlebt ein bereits zum Sterben verdammter Spieler im Schnitt?

Dayan: Zugegeben, die beiden von dir zitierten Stze berraschen beim ersten Lesen. Das Ganze hngt mit dem Spielkonzept zusammen. Eine Partie bei den Verdammten dauert bis zum Tod einer gegebenen Stadt. Sobald man durch seinen Tod aus der Stadt ausscheidet, wird man in einer neuen Stadt wiedergeboren (dazu gleich mehr).
Die berlebensdauer hngt von vielen Faktoren ab, die ich hier nicht alle aufzhlen kann. Um mglichst lange zu berleben, mssen sich Spieler an Absprachen halten und eine bestimmte Aktivitt im Spiel und im Forum zeigen.

Den aktuellen Schnitt kenne ich nicht, denke aber dass er irgendwo zwischen 4 und 7 Tage liegen wird. Wir haben schon Stdte, die 12 Tage berlebt haben. Der Spielraum nach oben ist dabei noch lange nicht ausgeschpft. So liegt der Rekord in der franzsischen Version bei ca. 40 Tagen.

GamesSphere: Zum Glck kann man sich ber seine unsterbliche Seele freuen. Was passiert im Falle eines Todes?

Dayan: Nachdem man in einer Stadt gestorben ist, wird man in einer neuen Stadt wiedergeboren. Damit die eigene Existenz nicht umsonst war, werden die wichtigsten und lustigsten Spielaktionen in der "Seele" festgehalten.
Dort kann man lesen, wie viele Spieler man im Laufe seiner Existenzen gerettet hat, wie oft man an einem cold turkey (Drogenentzug) gestorben ist, wie oft man aus der Gemeinschaft verbannt wurde etc.
Die Seelenseite spiegelt in gewisser Weise den Charakter und die Spielweise eines jeden Spielers wieder. Ein kommunikativer Spieler wird eine Auszeichnung fr die hohe Anzahl seiner Forumsnachrichten bekommen. Andere sind auf ihre Auszeichnung stolz, nie Drogen genommen zu haben usw.

GamesSphere: Wie wichtig ist das Spielen in der Gemeinschaft und worin uert sich dies?

Dayan: Nun, das Spielen in der Gemeinschaft ist sehr wichtig. Es ist das Herzstck des Spiels. Man kann aber auch solo spielen, nur ob man dadurch dann auf lngere Sicht glcklich wird, ist eine andere Frage. Man riskiert das Vertrauen der anderen Spieler zu verlieren und ist dann auf sich alleine gestellt.
Doch das Spiel lsst sich nicht auf einen Zwang zur Kooperation reduzieren. Es ist sehr facettenreich und in bestimmten Situationen mag es fr den einzelnen Spieler besser sein, egoistisch zu spielen, als sich fr die Gemeinschaft aufzuopfern und dadurch seinen eigenen Tod zu riskieren. Dankbarkeit ist nicht jedermanns Sache...
Der Aspekt des gemeinschaftlichen Spielens umfasst auch tiefergehende Fragen wie die nach der Moral. Was gestern falsch war, kann heute richtig sein.
Zu den kooperativen Spielelementen gebe ich drei Beispiele: 1. Spieler knnen und sollten, wenn sie die Stadt verlassen, Expeditionsgemeinschaften bilden. Jeder Spieler verfgt in der Auenwelt ber eine bestimmte Anzahl an Kontrollpunkten, diese sind umso hher, je mehr Spieler auf einem Feld stehen. Die Kontrollpunkteanzahl muss immer grer-gleich sein, wie die der Zombies, ansonsten sitzt man in der Falle. 2. Es gibt im Spiel bestimmte Gegenstnde, die sich nicht verbrauchen und von jedem Spieler benutzt werden knnen. Dazu ist es aber ntig, dass der Gegenstand nach Gebrauch wieder an die Stadt zurckgegeben wird. 3. Helden knnen fr die Stadt bestimmte Aufgaben bernehmen, die der Stadt als Ganzes zu Gute kommen, wie Essen kochen und Drogen im Labor herstellen.

GamesSphere: Wie funktioniert die Koordinierung mit den anderen Einwohnern der Stadt?

Dayan: In der Stadt ist das wichtigste Koordinationswerkzeug das Stadtforum. Der bersichtlichkeit halber ist dieses von Haus aus nach bestimmten Themengebieten geordnet: Diskussionen rund um die Baustelle, Diskussionen rund um die Werkstatt usw.
In der Auenwelt knnen die Spieler ber einen ins Spiel eingebauten Chat kommunizieren. Schlielich gibt es noch die Mglichkeit ganz einfache Regeln oder sehr wichtige Sachen ber eine persnliche Statusmeldung im Brgerverzeichnis bekannt zu machen. Das Brgerverzeichnis zeigt den Spielern auf einen Blick, wer noch alles am Leben ist, wer sich in der Stadt aufhlt und wer drauen ist. Helden bekommen ab einer bestimmten Erfahrungsstufe zudem noch privilegierte Kommunikationskanle, um die Stadt insgesamt anzusprechen. Dazu sei jedoch nichts verraten ... ;)

GamesSphere: Natrlich strken Extremsituationen nicht nur den Gemeinschaftswillen sondern auch den berlebenswillen und treiben Menschen zum Egoismus und Diebstahl. Wie kann die Gemeinde dagegen vor gehen?

Dayan: Das Spiel versucht eine reale Situation so weit es geht zu simulieren. Selbstverstndlich ist nicht alles im Spiel auch in der Realitt vorstellbar, z.B. die Wiedergeburt und von den Zombies mal ganz abgesehen... Wenn man sich also vorstellt, dass man mit 39 anderen Menschen in einer verlorenen Wstenstadt lebt und Wasser, Waffen und Ressourcen knapp sind, gehrt der berlebenstrieb ganz natrlich dazu.
hnlich wie im richtigen Leben knnen die Spieler ihre Enttuschung ber uneinsichtige, unkooperative oder allzu diktatorisch auftretende Spieler auf vielerlei Arten und Weisen zum Ausdruck bringen. Spieler knnen sich gegenseitig angreifen, bestehlen, verbannen oder sogar hngen. Verbannten Spielern wird das Wasser rationiert, der Zugang zur Bank und zur Werkstatt gesperrt. Auerdem knnen Verbannte keine Beschwerden mehr einreichen.

GamesSphere: Welche Mglichkeiten haben die Einwohner, sich gegen die mitternchtlich einfallenden Zombies zu wehren?

Dayan: Das ist eine interessante Frage, die schon fr ein Missverstndnis bei den Spielern gesorgt hat. Das Spiel ist so konzipiert, dass die Spieler sich immer in der Defensive befinden.
Die Verdammten ist, wie schon gesagt, kein Zombie-Shooter. Ein aktives Tten der Untoten durch Waffen geschieht nur zur Selbstverteidigung. Der Aspekt, dass der Tod aller Spieler von vornherein fest steht, ist aus psychologischer Sicht wichtig. Auf der Startseite des Spiels findet sich dazu der Satz: "Alle Wege fhren in den Tod." - das trifft es eigentlich ganz gut.
Die Abwehr der Zombies erfolgt durch den Bau verschiedener Verteidigungsgebude und Konstruktionen. Diese knnen dauerhaft oder aber temporr sein. Wenn die Stadt nicht die passenden Materialien fr den Bau einer dauerhaften Konstruktion findet, kann sie ein paar zustzliche Verteidigungspunkte durch den Bau temporrer Verteidigungsanlagen gewinnen. Diese Last-Minute-Anlagen halten nur eine Nacht, knnen aber ber Leben oder Sterben entscheiden. In die Gesamtrechnung gehen auerdem auch der Verteidigungswert der Privathuser, die Anzahl der in der Bank abgelegten Verteidigungsgegenstnde, sowie die Anzahl der anwesenden Wchter (Beruf) ein.

GamesSphere: Tag fr Tag werden die Verluste innerhalb der Gemeinde sowie die Anzahl an Zombiehorden grer, so dass die Gemeinde mit der Verstrkung der Verteidigungsanlagen nicht mehr hinterher kommt. Ist es da nicht normal, dass es irgendwann heit du oder ich?

Dayan: Das Spiel enthlt einen "Chaosmodus". Dieser wird immer dann ausgelst, wenn eine Stadt weniger als 11 Einwohner hat. Interessant an dem Chaosmodus ist, dass er eine Extremsituation darstellt. Er trgt dem Gedanken Rechnung, dass eine vernnftige Koordination der Verteidigungsmanahmen ab einer bestimmten Einwohneranzahl immer schwieriger ist. Die Stadt wurde auf ein Viertel aller ursprnglichen Einwohner dezimiert, Trauer und Hoffnungslosigkeit macht sich unter den letzten berlebenden breit. Wie du richtig angemerkt hast, heit es dann nur noch: Entweder ich oder die Anderen. Aus diesem Grund ndern sich die Spielregeln (Anzahl der mglichen Diebsthle, Beschwerdesystem etc.) im Chaosmodus erheblich.
Es ist nach Ausrufung des Chaosmodus spannend zu verfolgen, ob die brig gebliebenen Spieler sich alleine durchschlagen oder ob sie - trotz offiziell erlaubter Anarchie - noch kooperieren. Knnen wir noch ein paar Tage berleben und die Stadt im Stdteranking nach oben pushen oder sollte ich so spielen, dass ich als letzter sterbe und einen Heldentag und eine Auszeichnung abstaube?

GamesSphere: In Die Verdammten bekommt man an jedem Tag 6 Aktionspunkte, welche gebraucht werden, um die Stadt auszubauen oder die Gegend zu erkunden. Haben die Aktionspunkte nicht eine eher kurze Spieldauer zur Folge oder hat man die Mglichkeit diese zu erneuern?

Dayan: Das ist richtig. Jeder Spieler erhlt pro Tag 6 Aktionspunkte (AP), die er nach Belieben ausgeben kann (fr Wstenwanderungen oder auf der Baustelle). Allerdings kann man neben diesen sechs standardmig vergebenen Punkten weitere APs erhalten. Durch das Trinken von Wasser, Essen, die Einnahme von Drogen oder Alkohol knnen Aktionspunkte aufgefllt werden, sodass jedem Spieler im Schnitt 18 APs zur Verfgung stehen.
Das Spiel selbst lsst sich auf verschiedene Arten und Weisen spielen. Wer viel spielen mchte, der wird sehr aktiv im Forum sein, anderen Spielern helfen, Anweisungen, Tipps und Tricks geben und sich Strategien ausdenken und durchrechnen, wie er selbst oder die Stadt noch ein bisschen lnger berleben kann. Das kann ein Vollzeitjob sein.
Wer weniger Zeit hat, der kann sich morgens einloggen, in die Wste gehen und dann in einem Sektor tagsber graben. Wenn er dann abends von der Schule/Arbeit/Uni nach Hause kommt, liefert er seine eingesammelten Ressourcen in der Stadt ab und gibt seine Aktionspunkte auf der Baustelle aus. Daneben gibt es Spielweisen zwischen diesen beiden Extremvariante. Man loggt sich alle 2-3 Stunden ein und verfolgt das Geschehen in seiner Stadt. Das Spiel bietet dazu auch eine extra gestaltete Webseite, die fr Mobiltelefone geschrieben wurde und die auf dem iPhone oder dem iPod Touch sehr gut dargestellt wird. Die Spielmglichkeiten auf dieser Version sind allerdings erheblich eingeschrnkt. Man bekommt einen berblick aller wichtigen Statistiken und kann das Forum lesen. Die Spielfigur kann allerdings nicht bewegt werden. Lediglich das ffnen und Schlieen des Stadttores ist mglich.

GamesSphere: Neben dem erfrischenden Spielprinzip im Rollenspielsektor zeichnen auch die Texte mit teilweise derben Humor das Spiel aus. Wie kamt ihr auf die Texte?

Dayan: Es freut mich, dass endlich jemandem die Texte auffallen. Wer wirklich aufmerksam liest, der wird so manche Anspielung auf Zombiefilme und -bcher, auf andere Videospiele, Zitate und reale Orte finden. Unter anderem zwei groe Augenzwinkerer an meine Geburtsstadt. Jeder, der das Spiel spielt und auf diese Texte stt, wird die Anspielungen verstehen und (hoffentlich) schmunzeln. Es handelt sich um eine deutsche Grostadt ;)
Die Texte selbst stammen von den Programmierern, hauptschlich von meinem Kollegen "deepnight". Ich habe das Spiel dann in monatelanger Arbeit bersetzt und versucht, den makaberen und zynischen Humor des Spiels ins Deutsche zu bertragen. Das war teilweise keine einfache Aufgabe, allerdings wurde mir dabei die grtmgliche Freiheit gegeben. Ich finde die makabere und zynische Sprache genau richtig, wenn man sich vorstellt, wie sich Individuen in so einer Extremsituation ausdrcken wrden. Bestimmt nicht nchtern oder heiter, sondern verbittert, verzweifelt, sarkastisch, deftistisch, alles gewrzt mit einer Menge schwarzen Humor.

GamesSphere: Hordes - so der franzsische Titel - hat meinen Recherchen nach dort bereits ber eine halbe Million Spieler gezhlt. Vor ein paar Tagen startete das Spiel in Deutschland. Wie ist Eure erste Bilanz aus der Beta und der Zeit nach dem Start in Deutschland?

Dayan: Ja, Hordes hat in den letzten zwei Jahren ber eine halbe Million Spieler gehabt und erfreut sich noch immer einer riesigen Beliebtheit. Das sieht man auch an der groen Anzahl externen Anwendungen, die fr das Spiel von Spielern geschrieben wurden und die durch API keys direkt in das Spiel eingebunden werden knnen.
Die Bilanz aus der BETA-Phase ist sehr gut. So gut wie allen BETA-Testern hat das Spiel auf Anhieb sehr gut gefallen. Es wurde insbesondere das innovative Spielprinzip gelobt. Wir hoffen jetzt natrlich, dass sich dies rumspricht und wir weiterhin fleiig wachsen.

GamesSphere: Mchtest Du abschlieend noch etwas zu Die Verdammten sagen?

Dayan: Auch wenn dies jetzt berheblich klingen wird: Ich denke, die Verdammten bietet das innovativste Spielkonzept seit langem. Ich rate jedem, der dieses Interview liest, sich das Spiel anzusehen und Probe zu spielen. So etwas hat es auf dem Browserspielemarkt meines Erachtens noch nicht gegeben. Das sage ich nicht, weil ich fr Motion Twin arbeite oder weil ich der Admin bin, sondern als ganz normaler Spieler.

GamesSphere: Ich danke recht herzlich fr das Interview und wnsche viel Erfolg!