Steel Legions
Im Gesprch mit Mark Buchholz von Splitscreen Studios. In Steel Legions zieht ihr in einem Kampfkolosse fr eine der vier rivalisierenden Imperien durch das neu entdeckte Land, um fr deine Seite Rohstoffe zu sichern. Aber auch Plnderer ziehen durch das Land und der Gegner ist nah an diesem gefhrlichen Ort. Wir haben uns mit Mark Buchholz von Splitscreen Studios unterhalten. |
GamesSphere: Hallo Mark! Danke, dass Du dir Zeit fr ein Interview mit uns genommen hast. Stell Dich doch bitte kurz vor!
Mark: Moin, moin. Gerne. Ich heie Mark Buchholz, ich gestalte und koordiniere die Projekte des unabhngigen Hamburger Spieleentwicklers Splitscreen Studios. Einige werden von Pirate Galaxy vermutlich schon einmal gehrt haben, das war unser Debut-Titel ein groer Erfolg.
GamesSphere: Zuerst einmal herzlichen Glckwunsch zum Start der Open Beta von Steel Legions. Wie ist Steel Legions bisher angelaufen?
Mark: Ich war zugegebenermaen ein wenig nervs. Mit Steel Legions haben wir uns ein wenig vom Standard bei MMOs wegbewegt und haben ein kleines Experiment gewagt. Obwohl wir selbst viel Spa bei der Entwicklung hatten, sehen die Spieler manche Dinge doch anders und kritischer. Jetzt bin ich ein wenig entspannter. Die Spieler mgen das Spiel, die Technik ist stabil. Da hat unser Team wirklich gute Arbeit geleistet.
GamesSphere: Wie seid ihr auf die Story von Steel Legions gekommen?
Mark: Am Szenario von Steel Legions haben wir lange gefeilt. Zunchst wollten wir uns nach dem relativ sauberen Universum von Pirate Galaxy ein wenig die Hnde schmutzig machen. Da lagen Stahl, Dampf, l und historische Elemente nahe. Allerdings wollten wir auch nicht die gngigen Szenarien wie Fantasy oder Weltkriege aufgreifen, sondern etwas Neues kreieren. Da wir ein PvP-Spiel machen wollten, brauchten wir verschiedene Parteien, die glaubhaft in solch einer alternativen Vergangenheit gegeneinander antreten konnten, ohne zu ernst zu wirken. Unsere Artists haben dann verrckte Maschinen gebaut und ungewhnliche, aber sympathische Anfhrer gezeichnet, bis wir alle gesagt haben: das ist es! Das machen wir!
GamesSphere: Wie viele Personen arbeiten derzeit an Steel Legions?
Mark: Unser Team bei Splitscreen Studios besteht derzeit aus 15 internen Mitarbeitern. Zustzlich arbeiten wir mit externen Krften zusammen, etwa fr Community Management, Musik oder Serverdienstleistungen. Da unsere Spiele auf unsere eigenen Technologie aufsetzen,kann unser Team flexibel zwischen den Projekten wechseln. Intern sind derzeit rund acht Mitarbeiter voll bei Steel Legions involviert.
GamesSphere: Wo liegt grundstzlich der Unterschied zwischen den vier Fraktionen und beeinflusst die Wahl das Gameplay?
Mark: Nein, die Wahl des Imperiums beeinflusst nicht das Gameplay. Die Imperien verfgen ber identische Technologien. Dazu haben wir uns bewusst entschieden, denn wir wollten vermeiden, dass die Spieler eine Wahl, die sie bereits zu Beginn treffen, spter bereuen knnten. Die Spieler haben ihr Hauptquartier zwar an unterschiedlichen Orten auf der Karte, aber grundstzlich knnen Spieler aller Fraktionen die gleichen Ziele erreichen.
GamesSphere: Beim erstmaligen Starten bekommt man einen Bonus, wenn man eine bestimmte Fraktion whlt. Wird immer die schwchste Fraktion untersttzt oder ist der Boni zufllig?
Mark: Ich sehe, ihr habt unseren kleinen Trick sofort durchschaut. Jeder Spieler bekommt einen Willkommensbonus, aber tatschlich wir bieten einen zustzlichen Bonus fr Spieler an, die sich der Fraktion mit den derzeit wenigsten Spielern anschlieen. Damit halten wir ein Gleichgewicht zwischen den Imperien.
GamesSphere: Welche Mglichkeiten gibt es, zu Schrott, Munition und ntzlichen Gegenstndigen zu kommen?
Mark: Wie bei den meisten MMOs knnen die Spieler auch bei Steel Legions ihren Bedarf durch das Bekmpfen von NPCs decken. Bei Steel Legions heien sie "Plnderer". Von diesen knnen die Spieler smtliche im Spiel verfgbaren Gegenstnde stehlen. Die wertvollste Whrung im Spiel sind die Goldmnzen. Diese kann man ebenfalls stehlen. Zustzlich schtten wir sie als tglichen Bonus an die Spieler aus. Da Steel Legions kostenlos ist und keine Gebhren verlangt, ist es ebenso mglich eine Abkrzung zu nehmen und Goldmnzen direkt zu erwerben. So knnen die Spieler selbst entscheiden, fr welchen Service sie bezahlen mchten oder eben nicht.
GamesSphere: Wie kann man den eigenen Koloss strken und ergeben sich hierdurch neue Mglichkeiten im Spiel?
Mark: Es gibt eine ganze Reihe an Mglichkeiten zur Aufrstung. Besonders mgen wir die Mglichkeit, seinen Koloss aus verschiedenen Bauteilen zusammenzubauen oder mit Legierungen zu versehen. Damit kann man seine ganz individuellen Maschine gestalten.
Besonders viel Spa haben wir mit den Taktischen Waffen. Damit kann man seine Gegner richtig schn rgern: mit der Teerkanone ihre Flucht vereiteln, ihnen mit der Nebelkanone die Sicht nehmen oder mit dem Flammenwerfer einheizen.
Die dritte Besonderheit bei Steel Legions ist die Mannschaft. Bis zu fnf Crew-Mitglieder kann der Spieler derzeit rekrutieren. Sie bieten vllig unterschiedliche Vorteile im Spiel: vom Waffen-Experten, der die Feuerkraft verbessert, ber Kommandanten fr mehr Erfahrungspunkte bis zum Hndler, der satte Rabatte fr alle Gegenstnde aushandelt. Spannend dabei ist auch: jedes Mitglied sammelt Erfahrungspunkte und kann trainiert werden, bis es seine Fhigkeiten voll ausschpfen kann.
GamesSphere: Im Spiel selber levelt man seinen Koloss in Missionen. Erhlt man nur dadurch Erfahrungspunkte, die einen den Aufstieg in die nchste Erfahrungsstufe ermglichen?
Mark: Richtig. Mit Steel Legions wagen wir eine spannende Kombination aus PvP (Kampf gegen Spieler) und PvE (Kampf gegen computergesteuerte Einheiten). Missionen fhren den Spieler in schnelle, actionreiche Missionen gegen andere Spieler. Zum Beispiel verteidigen die Spieler einen Bunker gegen ein anderes Team oder mssen einen Container mit Gold stehlen. Wer gewinnt, bekommt Erfahrungspunkte. Gegen den Computer kann der Spieler sich die ntigen Gegenstnde erspielen, wie etwa Goldmnzen, Munition, l und Reparatureinheiten.
GamesSphere: Gibt es hier stetig vllig neue Missionen zu bestreiten?
Mark: Missionen in Steel Legions hneln vom Prinzip denen bekannter Mehrspieler-Spiele, in denen zwei Teams gegeneinander antreten. Man spielt sich nicht durch eine Story, sondern wird vom Kommandanten seines Imperiums zu Auftrgen gegen die Rivalen geschickt. Das bedeutet, es gibt einen Pool an Missions-Typen, die zufllig an vllig unterschiedlichen Orten auf der Karte ausgetragen werden. Einmal eskortiere ich mit meinem Team einen Transporter durch Feindesgebiet, ich greife einen feindlichen Bunker an oder plndere die Mine eines rivalisierenden Imperiums. Und immer wollten mich die Gegenspieler daran hindern.
GamesSphere: Wird beim Zusammenstellen der Teams fr Missionen auch auf die Balance geachtet? Kann z.B. ein Level 1 Spieler auf einen Level 7 Spieler treffen?
Mark: Das ist die vermutlich wichtigste und kritischste Frage bei Steel Legions. Steel Legions ist keine offene PvP-Welt. Die Missionen fhren zwei Teams gegeneinander, die ber mglichst gleiche Strke verfgen. So wollen wir fr beide Seiten eine spannende Auseinandersetzung gewhrleisten.
Dieses Balancing steht derzeit whrend der Beta im Fokus der Entwicklung, denn es funktioniert, zugegebenermaen, noch nicht zufriedenstellend.
GamesSphere: Welchen Vorteil bietet die hheren Erfahrungsstufen eigentlich?
Mark: Die Bauteile, die der Spieler aufrsten kann, sind limitiert auf das aktuelle Level des Spielers. Wer eine neue Stufe erreicht, indem er genug Missionen absolviert hat, kann seinen Koloss in den zur Zeit vier Kategorien weiter verbessern. Das bedeutet, die primre Waffe, die Rstung, der Antrieb oder die taktische Waffe kann ausgebaut werden, um den Rivalen noch ein bisschen mehr einzuheizen.
GamesSphere: Welche Rolle spielen neutralen Elemente(Fabriken, Minen) auf der Karte? Sind die fr Mission reserviert
Mark: Wird ein Spieler zerstrt, startet er bei der nchsten Fabrik seines Imperiums. Die brigen Gebude auf der Karte dienen derzeit den Missionen als Ziele. Hier wird sich in Zukunft aber einiges tun: neue Gebudetypen werden ganz neue taktische Mglichkeiten erffnen.
GamesSphere: Ein zentraler Bestandteil in Steel Legions ist der Kampf mit und gegen andere Spieler. Ist dennoch das Spielen ohne PvP (Player versus Player) mglich?
Mark: Grundstzlich kommt man bei Steel Legions an den Auseinandersetzungen mit anderen Spielern nicht vorbei. Es gibt zwar derzeit eine alternative PvE-Mission (Player versus Environment), welche Spielern zugeteilt wird, die wir nicht sinnvoll in einer Mission unterbringen knnen. Diese ist aber nicht zentraler Bestandteil des Spiels. Ich denke, Steel Legions ist ganz speziell fr Spieler interessant, die spannende Team-Herausforderungen suchen.
GamesSphere: Die Landschaft gewhrt unterschiedliche Vor- und Nachteile fr den eigenen Kolosse. Welche Besonderheiten gibt es im Terrain und wie kann man diese im Kampf einsetzen?
Mark: Das Terrain entscheidet im Kampf oft ber Sieg und Niederlage. Derzeit gibt es vier verschiedene Gelndetypen mit jeweils einigen Vor- und Nachteilen. Auf Hgeln knnen die Spieler weiter sehen und feuern, werden aber leichter getroffen. Im Wald ist man etwas langsamer, aber schwerer zu treffen. Krater verringern die Sichtweite, allerdings lassen sich deutlich mehr Treffer einstecken. Straen, das ist keine groe berraschung, erhhen die Geschwindigkeit.
Es ist spannend zu sehen, wie die Spieler diese kleinen taktischen Mglichkeiten wirklich sehr clever einsetzen. Das hat uns manchmal schon ein bisschen zur Verzweiflung gebracht.
GamesSphere: Am Anfang startet die Aktion im Spiel recht schnell und man lernt den Umgebung kennen. Jedoch gibt es im Moment nur eine Karte. Sind weitere Gebiete bzw. Karten fr hher Stufige Spieler geplant?
Mark: Die aktuelle Karte ist tatschlich fr den Spielstart konzipiert. Sie verfgt ber viele Straen und alle Gebiete sind leicht zugnglich. Neue Karten werden komplexer und einen vllig neuen Look. Vorhin habe ich die ersten Tests mit einer Schnee-Karte gesehen. Besonders der Flammenwerfer macht im Schneetreiben nochmal mehr Spa.
GamesSphere: Im Moment gibt es keine Freundesliste um mit anderen Spielern koordiniert zu spielen. Ist eine Freundesliste oder etwas hnliches in Zukunft geplant?
Mark: Die Koordination mit den Mitspielern werden wir stark aufbauen. Allerdings ist hier keine klassische Freundesliste geplant, sondern ein im Spiel stark integriertes System. Da sehen wir Freunde mehr als Mitstreiter.
GamesSphere: Wird es in Zukunft mglich Bndnisse mit anderen Spielern zu formen? Wenn ja, gibt es hier Besonderheiten in Bezug auf Aufgaben oder ergeben sich auch noch andere Mglichkeiten bzw. Vorteile?
Mark: Genau darum soll es gehen. Intern nennen wir das derzeit noch Bataillon. Ein Spieler kann die Rolle des Major bernehmen und ein Bataillon zusammenstellen. Es ist also eine Mischung aus Freundesliste und Clans. Aber mit diesen Bataillons haben wir noch einiges mehr vor.
GamesSphere: Wird man um Gebiete oder Zonen mit den anderen Fraktionen kmpfen knnen?
Mark: Ich mchte noch nicht allzu viel verraten, aber ein paar Eckdaten habt ihr bereits herausgefunden: neue Karten und Bataillons. Die Spieler werden in Zukunft mit ihren Bataillons in neue Gebiete des Landes aufbrechen, um die rivalisierenden Imperien dort in langfristig angelegten Schlachten zu vertreiben. Da gilt es dem Gegner die Versorgung abzuschneiden, Gebude zu errichten und fr Nachschub zu sorgen. Man kann sagen, wir werden dem Prinzip der Missionen ein aufwndiges und taktisches Meta-Spiel verpassen. Darauf freue mich mich persnlich ganz besonders, denn damit wird Steel Legions viel grer und vielseitiger.
GamesSphere: Sind Achievements oder Rankings fr die Spieler geplant?
Mark: Beides haben wir definitiv auf dem Zettel und wird auch bei Steel Legions auf Dauer natrlich eingebaut. Die bereits beschrieben Erweiterungen haben aber erstmal Vorrang. Sowohl Achievements und Rankings werden dann auf diesen Erweiterungen basieren.
GamesSphere: Gibt es Neuerungen, auf die sich die Community schon sehr bald freuen kann?
Mark: In den Startlchern stehen bereits neue Crew-Mitglieder, neue Missionstypen und Bauteile. Ganz konkret arbeiten wir auerdem whrend der offenen Beta derzeit am Balancing der Missionen, so dass die Spieler sich demnchst ber noch ein wenig mehr Fairness bei den Missionen freuen knnen.
GamesSphere: Welche Bilanz habt ihr bisher aus der Open Beta gezogen und wie ist das Feedback der Community?
Mark: Wichtig fr uns ist zu sehen, dass die Spieler auch neue Spielkonzepte gerne annehmen. Wir bekommen viel positives Feedback. Die Zugnglichkeit des Spiels und die schnelle Action ist fr viele das Schlsselelement. Das drfen wir bei Steel Legions nicht aus den Augen verlieren.
Es gibt aber auch berechtigte Kritiken: die Balance der Missionen ist nicht optimal gelungen. Daran arbeiten wir. Auerdem wnschen sich die Spieler mehr Tiefgang. Den werden sie mit den bereits beschriebenen Erweiterungen bekommen.
GamesSphere: Mchtest Du abschlieend noch etwas zu Steel Legions sagen?
Mark: Ich mchte mich vor allem fr die Untersttzung der Spieler in der Closed-Beta bedanken, die sich nun in der Offenen Beta fortsetzt. Es macht groe Freude.